Krummnußbaums neues Zentrum

Krummnussbaum attraktiviert mit Innen­ver­dichtung und Zentrumsbelebung die Gemeinde.

© Ortszentrum von Krummnussbaum mit neuem Gemeindeamt im Zentrum von Oben
Das neue Ortszentrum belebt den Kern von Krummnussbaum und sichert die Nahversorgung.
  • Zusammenfassung: Bau eines Ortszentrums mit Gemeindeamt, Nah­ver­sorger, Café, Coworking-Bereich, Friseur, Art-Space und flexiblem Veranstaltungssaal. Errichtung von 26 barrierefreien Wohnungen, Wiedereröffnung der fußläufig gelegenen Bahnhaltestelle.
  • Ziel: Erhalt der Infrastruktur im Orts­zentrum, Innenverdichtung, Zentrumsbelebung.
  • Projektlaufzeit: Prozessstart 2011, Start der Planung 2015, Baustart 2021, Eröffnung neues Orts­zentrums im April 2023
  • Förderungen: Land NÖ
  • Auszeichnung: NÖ Wohnbaupreis: Anerkennungspreis Kategorie Sonderbauten
  • Kooperationspartner: Gemeinde Krummnussbaum, Raumplaner Hans Emrich, Siegfried Kautz (Raumordnungsabteilung des Landes NÖ) und Irene Kerschbaumer (NÖ.Regional)
  • Weitere Beteiligte: Wohnbauträger WET, Architekt Gerhard Dollfuss, Innenarchitektin Birgit Kalteis, Bauaufsicht Vonwald und Gebrüder Metzinger 

Attraktives Ortszentrum für alle

Viele ländliche Gemeinden stehen vor den Herausforderungen von Abwanderung und einem verwaisten Ortskern. Um dem entgegenzuwirken, startete Krummnußbaum 2011 einen umfassenden Prozess zur Innenentwicklung, bevor der Ortsrand weiter erschlossen wird. Ein zentrales Element des Erneuerungs­konzepts war die Walnuss und ihre vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten.

Die Bevölkerung beteiligte sich intensiv an diesem Prozess. Von der Baulandmobilisierung über den Visionsprozess 2025 bis hin zu Workshops im Rahmen der NÖ Dorferneuerung und NÖ Gemeinde21 sowie dem Familienaudit fanden sich zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die ihre Ideen und Anregungen einbrachten. Bürgermeister Kerndler legte dabei besonderen Wert auf die Beteiligung der Jugend.

Durch diese Maßnahmen konnte Krummnußbaum seinen Ortskern erfolgreich revitalisieren und die Gemeinschaft stärken:

  1. Bau eines Ortszentrums: Die Gemeinde kaufte zwei vernachlässigte Gebäude im Zentrum an, riss sie ab, und schuf Platz für einen klimafitten Bau in Form eines Vierkanters mit Gemeindeamt, Nahver­sorger, Café, Friseur, Co­working-Bereich, Art-Space, Wohnungen und flexiblem Veranstaltungssaal.
  2. Dorfstadl: Ein Veranstaltungsort für Feste und Events, wie das Nussfest, das jedes Jahr viele Be­sucher­innen und Besucher anzieht und das Gemeinschaftsgefühl stärkt.
  3. Nusseum: Der Verein NUSSWerkstatt gründete das „Nusseum“, ein Museum mit Nussknackern aus aller Welt, und bietet regionale Produkte rund um die Nuss zum Verkauf an.
  4. Wiederaktivierung des Schienenverkehrs: Die drei Gehminuten vom Ortszentrum entfernt liegende Bahnhaltestelle wurde wieder in Betrieb genommen. Damit wurde die Anbindung für Pendlerinnen und Pendler sowie für Touristinnen und Touristen damit gestärkt.
  5. Barrierefreie Wohnungen: Im Ortszentrum wurden 26 Wohnungen errichtet. Damit wurde barriere­freier, fuß­läufiger und leistbarer Wohnraum im Zentrum für Familien und die ältere Bevölkerung geschaffen.
  6. Gestaltung des Vorplatzes: Der Vorplatz wurde neu gestaltet und eine Begegnungszone mit Integration des Kirchenplatzes in die Ortsmitte geschaffen.

Abwanderung gestoppt, Zentrum wiederbelebt

Mit der Errichtung des neuen Ortszentrums hat Krummnußbaum die Aufenthaltsqualität deutlich erhöht und die Ortsmitte zu einem attraktiven Treffpunkt für alle Generationen gemacht.

Dieses erfolgreiche Projekt wurde vom Verein zur Verleihung des NÖ Wohnbaupreises mit dem Anerkennungspreis in der Kategorie Sonderbauten ausgezeichnet. Die Auszeichnung bewertet die herausragendsten Projekte der gemeinnützigen Bauträger in Niederösterreich.

Dank der Maßnahmen zur Innenverdichtung und Zentrumsbelebung konnte die Gemeinde ein Bevölkerungswachstum von über 9 % verzeichnen, was die lokale Infrastruktur nachhaltig stärkt. Krummnußbaum zeigt eindrucksvoll, wie solche Projekte ländliche Gemeinden revitalisieren können.

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